Deadline zur Barrierefreiheitspflicht 2025: Über 90 % der Unternehmens-Webseites müssen jetzt handeln
Die ebuero AG ist seit 20 Jahren im Bereich Telefon- und Büroservices in Deutschland tätig und hat sich in einer eigenen Studie insgesamt 247 Unternehmens-Webseiten auf Barrierefreiheit angeschaut.
Denn am 28 Juni 2025 tritt die EU-Richtlinie zur verpflichtenden Barrierefreiheit in Kraft. Ab diesem Datum müssen Webseiten diverse weitere Vorgaben erfüllen. Beispielsweise müssen sie vollständig mit der Tastatur bedienbar sein, außerdem sollen ausführlich beschreibende Alternativtexte zu Bildern dargestellt werden können.
Die Untersuchung wurde nach Branchen gestaffelt, darunter Anwälte, Apotheken, E-Mail-Provider, Onlineshops, Immobilien, Universitäten, ÖPNV, Stadtverwaltung und Bundesliga-Vereine. Als Messtool diente die Chrome-Erweiterung Lighthouse von Google.
Die Ergebnisse zeigen, dass bis Ende Juni noch ausführlicher Handlungsbedarf besteht, denn nur knapp 6,5 Prozent der untersuchten Websites kamen auf den erforderlichen Höchstwert. Dabei gibt es zwischen den Branchen teils erhebliche Unterschiede. Besonders gut schnitten die Branchen Universitäten und Stadtverwaltungen ab, 15 bzw. 14 derer Websites erhielten die Bestnote und führen das Spitzenfeld an.
Weniger gute sieht es im Bereich der Apotheken aus, wo 55,56 Prozent in den niedrigen Bewertungsregionen vertreten sind. Ähnlich optimierungswürdig sind die Bereiche E-Mail-Provider und Ärzte. Anwälte und ÖPNV erzielen eher mittelmäßige Ergebnisse. Bei den Ärzten und Onlineshops fallen einige wenige Websites sogar komplett durch.
Bei aller Mahnung zum schnellen Handeln lässt die Studie allerdings auch erkennen, dass viele Unternehmen auf einem guten Weg sind. Nur ein minimaler Bruchteil aller Websites fällt komplett durch, über 36 Prozent aller Websites erreicht einen guten bis sehr guten/perfekten Wert und über 76 Prozent kommen auf einen Wert von mindestens 80. Das bedeutet auch, dass etwa ein Viertel der Websites noch sehr starken Handlungsbedarf hat, etwa 70 Prozent eher mittleren bis wenig Handlungsbedarf, rund 6,5 Prozent keinen.
Quelle(n)
Bild: KI-generiert
